Alles was man über Handydisplays wissen muss

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Vor mehr als 15 Jahren begann die Revolution der Handys. Was anfangs für viele überflüssiger Firlefanz war – wer will schon unterwegs telefonieren – hat sich inzwischen zu einem must have entwickelt. Verantwortlich dafür war zum einen die SMS, später dann kamen Spiele hinzu. Wir erinnern uns alle noch an Snake, ein süchtig machendes Spiel das lediglich aus einer Ansammlung von schwarzen Pixeln auf grünem Hintergrund bestand. Farbdisplays kamen erst später und auch hier steigen die Anforderungen stetig. Das Sony Ericsson war 2001 das erste Handy mit nennenswertem Farbdisplay auch wenn Siemens schon 4 Jahre vorher mit dem S10 Farbe ins Spiel brachte. Wer eines hatte war der King, musste dafür aber auch gut 800 Dollar hinblättern. Mit 256 Farben aus heutiger Sicht eher ein Steinzeitmodell.

TFT

2003 brach dann die Zeit der TFT-Displays oder auch LCD an. LCD bedeutet liquid crystal display, also ein Flüssigkristallbildschirm. Die einzelnen Kristalle darin können ihre Transparenz ändern und Elektrizität ändert ihre Ausrichtung. Durch die Hintergrundbeleuchtung erscheinen die Kristalle dann in verschiedenen Farben. Das Problem an LCD ist, dass sie ziemlich viel Strom verbrauchen da immer der gesamte Hintergrund leuchtet. Da die Displays neuerer Smartphones immer größer werden ist die Leistung die sie bringen müssen vom Akku schlicht nicht gegeben.

OLEDS

Hier kommen dann OLEDs ins Spiel, organische Leuchtdioden. Diese punkten zum einen mit einem geringeren Stromverbrauch, zum anderen sind Kontrast und Helligkeit besser, vergleicht man es mit TFT. Viel wichtiger – zumindest in Bezug auf Smartphones und Tablets – ist allerdings die Sache mit dem Blickwinkel. Wir alle kennen diese Momente auf Familientreffen, Partys oder in der Mittagspause unter Kollegen, in denen einer ein Video oder ein Bild auf seinem Smartphone zeigt und entweder fünf Leute hinter ihm stehen oder das Handy durchgereicht wird – schlichtweg deshalb, weil man von der Seite aus betrachtet nichts sieht. Bei OLED ist das anders. Hier leuchtet jedes einzelne Pixel für sich, eine Hintergrundbeleuchtung ist also nicht nötig. Problematisch ist allerdings die geringe Haltbarkeit, nach drei bis vier Jahren lässt die Leuchtkraft der Pixel merklich nach. Allerdings ist fraglich ob das beim heutigen Smartphone-Verschleiß wirklich eine Rolle spielt. AMOLED ist übrigens nichts anderes als OLED, es handelt sich dabei lediglich um einen Marketingbegriff von Samsung, ebenso wie Super-AMOLED.

LCD vs OLED

In der Sonne zeigen sich dann wiederum die Schwächen der OLEDs, die Leuchtkraft ist hier schwächer als bei LCD. Um LCD zu verbessern gibt es noch IPS, das in plane switching. Das wiederum sorgt dafür, dass die Blickwinkelstabilität verbessert wird. Wer sich ein neues Smartphone oder Tablet zulegt ist nun also gerüstet und kann für sich entscheiden, worauf es ihm ankommt. Für Wenignutzer ist OLED sicherlich interessant, wer sein Smartphone kaum aus den Händen legt sollte besser auf LCD mit IPS setzen um nicht schon nach kurzer Zeit auf ein schwächelndes Display zu blicken.

Foto: Omar Jordan Fawahl