Auch wenn Gewitter und die damit einhergehenden Blitzeinschläge im Winter eher seltener sind als im Juni und Juli hat doch in der ersten Januarwoche der Blitz in einen Kirchturm in Essen eingeschlagen und diesen in Brand gesetzt. In Deutschland blitzt es jährlich über eine Million Mal, in einigen Jahren sogar über zwei Millionen Mal. Dabei blitzt es über Großstädten häufiger als in ländlichen Gegenden. Häuser in Innenstädten sind also gefährdeter, da die Energie durch mehr Wärme hier höher ist. Über Blitzeinschläge in Gebäude gibt es immer noch recht unterschiedliche Vorstellungen.
Äußerer Blitzschutz
Um ein Gebäude möglichst sicher vor einem Blitzeinschlag zu machen braucht es nicht nur einen äußeren sondern auch einen inneren Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz besteht dabei aus drei Teilen: Einer Fangeinrichtung, aus Ableitungen und einer Erdungsanlage. Die Fangeinrichtung besteht im Normalfall aus Fangstangen und Fangleitungen, die maschenförmig verlegt werden und auf dem Dach eines Gebäudes angebracht sind. Die Ableitungen leiten den Blitz dann zur Erdungsanlage. Der äußere Blitzschutz schützt das Gebäude also vor den direkten Einwirkungen eines Blitzeinschlags – nicht jedoch vor denen eines Einschlags in der Nähe.
Innerer Blitzschutz
Schlägt der Blitz nämlich in ein Gebäude in bis zu 1,5 km Entfernung ein sind die Auswirkungen im Umkreis durchaus noch zu spüren. Hier hilft nur ein innerer Blitzschutz vor den Folgen, die vor allem elektronische Geräte betreffen. Dabei werden mehrere tausend Volt durch die Leitungen gejagt, Spannungen, denen kein Gerät gewachsen ist. Bei einem solchen Schadensfall greift in der Regel die Versicherung nicht. Sehr ärgerlich ist das vor allem für Hausbesitzer mit Photovoltaik-Anlagen, denn auch diese können von einem indirekten Blitzeinschlag betroffen sein.
Drei Komponenten für den inneren Blitzschutz
Der innere Blitzschutz wird mittels dreier Ableiter gewährleistet, die an verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen. Zum einen ein Blitzstromableiter, der direkt am Verteiler angeschlossen sein sollte. Man bezeichnet ihn auch als Grobschutz, die Spannung des Blitzes wird zwar abgeleitet, es bleibt aber immer noch genügend Spannung übrig, um elektronischen Geräten ernsthaft zu schaden. Der Mittelschutz oder auch SPD Typ 2 reduziert das Spannungsniveau weiter und wird in Verteilern eingesetzt. Um schlussendlich ein elektronisches Gerät vor den Überbleibseln zu hoher Spannung zu schützen gibt es Überspannungsableiter. Sie werden möglichst dicht vor den Endgeräten und Steckdosen eingesetzt.
Schutz im Auto
Wer bei einem Gewitter unterwegs und nicht im Haus ist sollte möglichst Schutz in einem Auto suchen. Der Motor sollte dabei allerdings nicht laufen und es dürfen keine Blechteile im Auto angefasst werden, da diese den Strom leiten.
Blitze sind übrigens nicht nur ein Phänomen, das lediglich auf der Erde vorkommt: Auch auf der Venus und dem Jupiter sind Blitze bekannt. Beide haben eine ausreichend dichte Atmosphäre, die Bedingung für Blitze sind.
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