Aus unserer Reihe „Das Internet der Dinge“ präsentieren wir heute wieder ein nettes Gadget, bei dem sich wie bei allen anderen erst in den nächsten Jahren herausstellen wird, ob und in welcher Form es in Haushalte einziehen wird. Der Grundstein ist schon seit gut einem Jahr gelegt, allerdings ist das gute Stück bisher nur in UK verfügbar und kostet stolze 2500 Pfund. Die Rede ist von einem Kühlschrank mit Internetanschluss. Er kommt mit vier Türen daher, von denen sich drei bei verschiedenen Temperaturen kühlen lassen. Außerdem mit dabei: Ein großes Display in der linken oberen Tür mit Bedienfeld.
Kühlschrank mit Wetter-App
Die ursprüngliche Version, die 2011 von Samsung auf der IFA vorgestellt worden ist hatte einen Touchscreen wie man ihn auch von Tablets kennt. Damals noch mit an Bord: Das Wetter, Twitter, Fotoalben, ein Kalender und eine Shopping-App. Scheinbar war das doch ein wenig zu viel des Guten denn die Version, die man käuflich erwerben kann hat lediglich ein Bedienfeld, auf dem man die Temperatur und andere Dinge einstellen kann. Im Januar 2013 wurde eröffnet, der neue Kühlschrank hätte außerdem gleich Evernote mit dabei. Damit lassen sich Einkaufslisten direkt am Kühlschrank verwalten und synchronisieren mit dem Smartphone. Die Realität hat Hersteller wie Samsung und LG inzwischen allerdings eingeholt. 2011 konnte schließlich noch niemand ahnen, dass bald jeder ein Tablet besitzt das im Gegensatz zum Kühlschrank transportabel ist und mit dem sich auch von der Küche aus die Wettervorhersage und neue Tweets abrufen lassen.
Kühlschrank verschickt Spam
Dabei könnte die Realität so schön aussehen. Wird der Kühlschrank befüllt werden die Lebensmittel samt Haltbarkeitsdatum gescannt woraus sich wieder neue Aktionen ergeben können. Der Kühlschrank könnte warnen, wenn ein Lebensmittel kurz vor dem Ablaufen ist. Oder setzt etwas auf den Einkaufszettel wenn es leer ist. Außerdem könnte er Kochrezepte heraussuchen, welche die in ihm befindlichen Lebensmittel verwursten. Aber all das wird wohl noch weiterhin ein Traum bleiben. Mit den bisherigen Modellen gab es schon einige Versuchsreihen, die irgendwie scheiterten. So verschickte ein Kühlschrank beispielsweise Spam-Mails, nachdem er Opfer einer Cyber-Attacke war.
Wenn der Kundendienst klingelt
Das Thema Sicherheit darf man also beim schönen Internet der Dinge nicht außer acht lassen. Elektrolux ist mit seinem smarten Kühlschrank im übrigen ein wenig bodenständiger und beschränkt sich darauf, Fehlfunktionen an den Kundendienst zu schicken. Ob dieser dann unangemeldet vor der Tür steht um einen Blick auf das gute Stück zu werfen bleibt abzuwarten. Eher überflüssig dürfte auch die per Smartphone steuerbare Temperatureinstellung sein. Denn wer verstellt schon laufend die Temperatur am Kühlschrank? Die Idee mit den smarten Kühlschränken ist übrigens keine neue sondern wird schon seit 1999 stetig weiterentwickelt. Und bei jeder neuen Technik-Messe wird wieder ein neues Modell vorgestellt, das es nicht zur Markreife bringt. Bis es so weit ist müssen wir eben selber einkaufen, die Haltbarkeit prüfen und die Temperatur einstellen.
Foto: Thomas Kohler