Während andere noch große Reden schwingen und planen, was man alles mit dem Internet der Dinge machen kann sind andere schon so gut wie marktreif und schneiden bei den Vorabtests sehr gut ab. Über Smart Home wurde ebenfalls schon viel geredet und ein Thema, das dabei immer wieder zur Sprache kommt ist die Beleuchtung in Wohnräumen. Dafür gibt es intelligente Schalter mit denen sich ein komplettes Beleuchtungsszenario einstellen und per Knopfdruck bedienen lässt. Die Technik dahinter ist allerdings recht komplex und aufwendig. Dass es auch viel einfacher geht beweist Phillips mit Hue. Phillips setzt dabei an einem ganz anderen Punkt an und lässt die Umwege über Schaltkreise ganz einfach außen vor indem im Zentrum das steht, was im Endeffekt für Helligkeit sorgt: Die Glühbirne.
LED mit W-Lan
Es klingt ein wenig wie eine Spinnerei, die Glühbirne mit W-Lan, das Konzept dahinter ist aber äußerst ausgetüftelt. Zur Auswahl stehen 50 verschiedene Glühbirnen – natürlich LEDs – mit denen sich 16 Millionen Farben erzeugen lassen. Dazu kommen fünf verschiedene Effekte. Das ganze funktioniert über eine Bridge die an den W-Lan-Router angeschlossen wird. Steuern lässt sich die Beleuchtung dann über eine App. 50 unterschiedliche Birnen lassen sich damit direkt an- oder ausknipsen.
Doch das ist lange nicht alles. Die Birnen lassen sich dimmen was beispielsweise morgens einen Sonnenaufgangs-Effekt im Schlafzimmer erzeugen kann. Mit einem Timer lässt sich die gewünschte Weckzeit einstellen. In der App lassen sich auch Szenen einstellen so wie es auch bei Smart Home angedacht ist.
Lampe mit dem Posteingang verbinden
Kleine Spielereien lassen sich damit ebenfalls machen. Über den Dienst IFTTT (if this, than that) blinkt beispielsweise eine bestimmte Birne wenn eine Mail hereinkommt oder mit das Ambilight beginnt zu pulsieren, wenn der Lieblingsverein beim Fußballspiel im Fernsehen ein Tor geschossen hat. Gleiches gilt auch für die Liebhaber von Musik: Das Licht bewegt sich im Takt selbiger. Eine Birne soll einen bestimmten Farbton anzeigen wenn es regnet? Auch das ist kein Problem. Eine offene Schnittstelle macht es Drittanbietern möglich, eigene Apps rund um Hue zu kreieren. So gibt es schon einige Apps die eigene Szenarien anbieten, beispielsweise Hue Disco oder Hue Plus, mit der man einzelne Räume belegen kann.
Zeit fürs Abendessen
Alles in allem scheint das System sehr ausgereift zu sein, ganz billig ist es allerdings nicht. Das Starter-Set mit Bridge und drei Lampen kostet aktuell 189 Euro, einzelne Birnen in weiß bekommt man ab 29 Euro.
Das System lässt sich auch erweitern, beispielsweise mit Hue Go, einer kabellosen Lampe oder Living Colors Iris, eine runde Tischlampe mit Kabel die vor allem für verschiedenfarbige Beleuchtung eingesetzt werden kann. Steht diese im Zimmer der Kinder kann man sie durch ein Lichtsignal leicht darauf aufmerksam machen, dass nun Zeit fürs Abendessen ist, zum Beispiel indem die Lampe dann Grün leuchtet. Die Möglichkeiten scheinen schier grenzenlos, allerdings muss man dafür auch einiges investieren.
Foto: Scott Lewis