Das Internet der Dinge hält vieles bereit, was wir entweder nicht brauchen oder schlicht nicht wollen. Dazu gehört zumindest vorerst der Kühlschrank aus einem unserer letzten Beiträge. Auch chinesische Vasen die auf ihrer Oberfläche aus Porzellan das Wetter anzeigen werden in Deutschlands Wohnzimmern eher selten zu finden sein. Daneben gibt es aber auch immer wieder kleine Lichtblicke. Nach dem Kühlschrank geht es jetzt dem Herd an den virtuellen Kragen.
Der intelligente Backofen
Der Hausgeräte-Hersteller Miele ist gerade dabei, einen intelligenten Backofen zu konzipieren. Im Moment befindet sich das gute Stück noch in der Testphase. Laut einer Umfrage 2013 wird in Deutschen Haushalten durchschnittlich dreimal pro Woche selbst gekocht. Die Gründe warum nicht öfter selbst gekochtes auf den Tisch kommt sind unterschiedlich.
Keine Zeit und keine Lust stehen dabei ziemlich weit oben. Nur wenige behaupten schlicht nicht kochen zu können. Diejenigen, die selber kochen – das sind übrigens überwiegend Frauen – behaupten es gut zu können. Nur 25% schätzen ihre Kochkünste als sehr gut ein. In Zukunft könnte sich dank Miele daran einiges ändern. Das System funktioniert folgendermaßen:
Auf der Homepage von Miele soll es eine Reihe von Rezepten geben die über eine Software von Microsoft mit dem Backofen kommuniziert. Dieser weiß dann genau wie hoch die Temperatur, wie lang die Garzeit und welche Betriebsart für dieses Gericht perfekt geeignet ist.
Für perfektes Essen
Wie oft stehen wir vor dem Backofen und fragen uns, ob nun Umluft oder Ober/Unterhitze besser geeignet sind? Und wofür steht noch einmal das Symbol mit den Zacken oben und unten? Dazu muss man noch zwischen den verschiedenen Temperaturen unterscheiden, die bei Umluft anders sind als in anderen Programmen – nachzulesen auf jeder Schachtel Tiefkühlpizza.
Das zumindest hat nun bald ein Ende, zumindest wenn man sich an die Rezepte von Miele hält. Allerdings müssen wir auch bedenken, dass diese kommunizierenden Geräte genau das auch sein werden – kommunikativ. Und das werden sie uns bei jeder Gelegenheit mitteilen. Wer kennt ihn nicht, den Moment in dem man schlaftrunken vor dem Kaffeeautomaten steht und nichts weiter als eine Dosis Koffein haben möchte. Doch die Maschine plärrt wie ein kleines Kind, schreit nach Wasser, nach Bohnen, möchte die Windel den Kaffeesatzbehälter geleert bekommen oder schreit gar nach einer Entkalkung oder Reinigung. Man stelle sich nun vor neben der Kaffeemaschine würde nun auch noch der Herd sein Recht fordern.
Grill inklusive App
Im Internet lassen sich vermutlich dann auch ganz neue Möglichkeiten finden den stolzen Besitzer zu piesacken. Hier ein Update, da ein unbekannter Fehlercode und der Wartungsmodus, der das Kochen unmöglich macht. Da empfiehlt es sich, vorsichtshalber einen Grill und genug Kohle auf Lager zu haben. Apropos Grill: Auch dieser lässt sich bald mit einer App steuern. Ein Österreicher hat ihn erfunden, kosten soll er zwischen
5.800 und 7.400 Euro. Dafür lässt sich per App die Hitze regulieren und auch zwischen direktem und indirektem Grillen kann man wechseln. Die Zeiten, in denen man angebrannte Tiefkühlpizza und halbgare Nackensteaks serviert sind dann endgültig vorbei.
Bild: Melissa Wang