Einen ‚elektrischen Schlag‘ abzubekommen gehört sicher nicht zu den Dingen, die man sich so vom Leben erträumt.
Nicht nur, dass das unangenehm weht tut, es kann auch tödlich sein. Gerade in Verbindung mit Wasser kann ein Stromschlag das Leben beenden. „Fließt der Strom durch das Herz, kann das Reizleitungssystem gestört werden“, sagt Dr. Walter Russ, Notarzt und Leiter von Erste-Hilfe-Seminaren in der Apotheken-Rundschau.
Das Herz koordiniert seine Pumptätigkeit durch elektrische Reize, die das Organ erzeugt. Wird dieses fein abgestimmte System durch einen Stromschlag gestört, können Herzrhythmusstörungen die Folge sein, die mitunter mit einem Kammerflimmern enden. Das Herz schlägt dann derart schnell, dass es nicht mehr effektiv Blut in den Kreislauf pumpt. Es kommt zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Daneben droht durch den Strom auch die Lungenmuskulatur zu verkrampfen, was im schlimmsten Fall zum Atemstillstand führt.
Die allermeisten Stromunfälle passieren im Haushalt, bei einer ‚normalen‘ Spannung von 230 Volt.
Wichtigste Vorkehrung gegen einen Stromschlag ist der Schutzschalter im Sicherungskasten. Fällt einem also beispielsweise der laufende Föhn in die Badewanne (ein beliebtes Krimimotiv für einen vorgetäuschten Unfall), schaltet sich der Strom automatisch ab, es ‚haut‘ die Schutzschaltung raus. Das bedeutet, der FI unterbricht sofort die Stromversorgung. Das bedeutet nicht, dass man mit Elektrogeräten im und am Wasser sorglos hantieren kann.
Die ganz normale Haussicherung schützt nicht vor einem lebensgefährlichen Stromschlag, sondern lediglich die Leitungen vor Überlastung. Um Personen vor Stromunfällen zu schützen, muss zusätzlich ein FI-Schutzschalter installiert sein. Trotzdem ist das lebensrettende und günstige Bauteil noch längst nicht in jedem Haushalt installiert und auch nicht immer vorgeschrieben.
„Ein FI-Schutzschalter ist der mit Abstand wirksamste Schutz gegen einen tödlichen Stromschlag.“ Darauf weisen der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die Aktion ‚Das sichere Haus’ (DSH) hin. Der unscheinbare Apparat überwacht die Stärke der Ströme, die zum elektrischen Gerät und von ihm zurück fließen.
„Bei einem intakten elektrischen Gerät haben diese Ströme die gleiche Stärke“, erklärt DSH-Geschäftsführerin Dr. Susanne Woelk. „Berührt dagegen ein Mensch ein ungenügend isoliertes Gerät, fließt durch seinen Körper ein mehr oder weniger starker Strom zur Erde. Es gibt eine Differenz zwischen zu- und abfließendem Strom.“ In einem solchen Fall unterbricht der FI-Schutzschalter blitzschnell den Stromkreis.
Zum Schutz von Stromschlägen gibt es, wie für fast alles bei uns, eine DIN-Norm. VDE 0100-100 ist für die Sicherheit von Personen, Nutztieren und Sachwerten beim bestimmungsgemäßen Gebrauch elektrischer Anlagen zuständig.
Unter diese DIN-Norm fallen besonders Gefahren, die beim Berühren unter Spannung stehender Teile von elektrischen Anlagen entstehen können.
Dieser Schutz soll verhindern, dass ein Fehlerstrom durch den Körper eines Menschen oder auch eines Tieres fließt.
Das kann durch eine Begrenzung des Fehlerstroms auf einen ungefährlichen Wert geschehen oder durch sofortige Unterbrechung.
Alle diese Vorkehrungen sind ein wirkungsvolles Mittel zur Vermeidung von gefährlichen Stromunfällen, insbesondere vom Erdschluss über den Körper.
Ein weiterer Aspekt für den Einsatz von Fehlerstromschutz-Einrichtungen ist der Brandschutz. In der Brandschutztechnik wird eine Fehlerleistung von mehr als 60 Watt bei längerer Einwirkdauer als möglicher Brandauslöser eingestuft.
Unter bestimmten Voraussetzungen muss sogar bei geringeren Leistungen mit Brandgefahr gerechnet werden.
Voraussetzung für ein verlässliches, unmittelbares Auslösen der Fehlerstromschutz-Einrichtung ist eine fachgerechte Auslegung der Anlage, der Schutzerdung und des Potenzialausgleichs.
Genau deshalb ist es wichtig, nur wirkliche Fachleute an die Elektroinstallation zu lassen.
Ihr Elektroinstallateur berät Sie kostenlos und mit ihm kann man auch besprechen, wie viel und welche Eigenleistungen Kosten sparen können.
Bild: Christoph Raditsch