Rund die Hälfte aller Deutschen besitzt ein Smartphone und nutzt es auch noch täglich – Tendenz steigend. Und jeder der eines hat kennt das Problem: Morgens ist der Akku noch voll doch schon nach wenigen Stunden – je nachdem, was der Tag so bringt – beginnt er zu schwächeln. Das sind die Zeiten in denen wir uns ein klein wenig wünschen wir hätten noch eines von den guten alten Nokia-Handys, die man tagelang benutzen konnte. Ein wenig Wahnsinn ist es ja schon was uns das immer Zeit und Geld kostet. Denn kaum einer kommt noch mit einem einzigen Ladekabel aus. Zwei pro Smartphone sind es mindestens, oft auch mehr. Schließlich will man für alle Eventualitäten gerüstet sein.
Ohne Strom nix los
Unterwegs hilft das allerdings oft nichts, denn ist keine Steckdose vorhanden ist das gute Smartphone schlichtweg ein völlig unnützer Klotz. Ohne Internetverbindung kann man zumindest noch Musik hören, simsen, ein Buch lesen oder ein Spielchen spielen. Doch ohne Saft läuft nichts. Inzwischen gibt es allerdings einige Möglichkeiten, die Abhilfe versprechen. Das Smartphone unterwegs laden bleibt nicht länger ein Wunschtraum, wir müssen nur ein wenig Geduld haben. Wir stellen einige revolutionäre Ansätze vor, die im Moment noch nach Investoren suchen. Da wäre zum einen Watt Up. Zugegeben, das System krankt an einigen Stellen und streng genommen kann man sein Smartphone damit nicht unterwegs laden. Dennoch soll es hier nicht fehlen. Benutzt werden dabei die Funkwellen, die jedes W-Lan aussendet. Ein kleiner Chip in der Hülle eines Smartphone wandelt die Funkwellen in Strom um und lädt so den Akku auf. Die Reichweite ist dabei jedoch äußerst gering und wird mit bis zu 4,5 Metern angegeben. Dafür kann man bis zu 12 Geräte gleichzeitig laden. Wie lange es dauert, bis der Akku geladen ist bleibt bisher noch im Dunkeln.
Wasser, Gas und Kurbel
Um einiges vielversprechender klingt CrankCase. Dabei handelt es sich um eine Hülle mit einer Kurbel auf der Rückseite. Dreht man die Kurbel nur fünf Minuten hat man 40 Minuten mehr Akkulaufzeit. Ganz nebenbei hat man auch noch ein paar Kalorien verbrannt und sich körperlich betätigt. Es ist 23x mal so stark wie Solarenergie und funktioniert auch in der Nacht. Ab Oktober 2015 soll es lieferbar sein und kostet dann etwa 54 Euro. Das schöne daran ist, dass man jedes Gerät, das über einen USB-Anschluss verfügt damit laden kann. Horrorszenarien wie in Marc Elsbergs Bestseller „Blackout“ gehören damit der Vergangenheit an. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Kraftwerk aus Deutschland. Dabei handelt es sich um eine 200 Gramm schwere Brennstoffzelle mit Gastank. Bis zu 11 Mal kann man sein Smartphone damit aufladen. Ist der Tank leer füllt man einfach Feuerzeug-Gas hinein und weiter geht’s. 100 Dollar soll das gute Stück kosten, lädt dafür aber recht langsam. Wie viele Ladezyklen man damit im Endeffekt wirklich machen kann bis das Gerät seinen Geist aufgibt steht noch in den Sternen. Für alle Outdoor-Freaks die moderne Technik und Natur gerne miteinander verbinden ist Kraftwerk vielleicht die Lösung. Die an eine Frisbee erinnernde Scheibe mit Turbine wird in einen Wasserlauf gehängt und erzeugt so Strom. Eine Stunde baden bringt 10 Stunden Smartphone-Spaß für 180 Euro.
Foto: Alan Levine