Nicht nur Deutschland, die ganze Welt ist im Fußballfieber. Die WM ist im vollen Gange und nähert sich ihrem unweigerlichen Höhepunkt. Noch sind sie dabei, die Deutschen und am Freitag gegen Frankreich wird sich zeigen, wie es weitergeht. Anpfiff ist um 18 Uhr. Überall werden Leinwände fürs Public Viewing aufgestellt und Kneipen wie private Haushalte rüsten sich gleichermaßen mit Fähnchen, Fan-Schminke, Shirts und Bierdosen. Deutschland blüht regelrecht auf und die Erleichterung, endlich wieder einmal Flagge zeigen zu können ist beinahe mit den Händen greifbar. Fällt dann endlich auch ein Tor für Deutschland wird gejubelt – mal früher, mal später. Mancherorts klingt es beinahe wie eine Laola-Welle wenn erst hier, kurz darauf dann woanders gejubelt wird – als hätten die Nachzügler gewartet, bis die Ersten mit dem Jubel fertig sind. Doch in Wahrheit ist dafür das Übertragungssignal verantwortlich.
Kabel oder Satellit
Vor zwei Jahren hätte das Ganze noch ein wenig anders ausgesehen, denn bis dahin gab es noch den analogen Empfang, der einer der schnellsten Empfangswege überhaupt war. Doch inzwischen teilen sich Kabelfernsehen und Satellitenfernsehen die ersten Plätze. Und natürlich gibt es noch die Möglichkeit via Stream das Spiel übers Internet anzusehen – eine gute Möglichkeit für alle, die vielleicht arbeiten müssen oder einfach keinen Fernseher haben. Wer aber jubelt nun zuerst über ein Tor – und warum? Sehen wir uns zuerst ein paar Zahlen an. Deutschland einig Vaterland ist sich in einem Punkt uneins, und zwar in der Verteilung von Kabelfernsehen gegen Satellitenfernsehen. Kabelfernseher machen 46,3 Prozent aus, Satellitenfernseher 46,2 Prozent. Ob es nun daran liegt, das Kabel nicht überall zu haben ist oder viele unabhängig sein wollen und Satellit bevorzugen ist nicht ganz klar.
Neu ist nicht gleich schneller
Klar ist aber, wer noch einen etwas älteren Fernseher und dafür einen neuen Reciever hat und dazu eine Schüssel auf dem Dach jubelt am schnellsten. HD mag zwar eine bessere Bildqualität liefern, dennoch dauert es ca. 1,5 Sekunden länger, bis das Tor gezeigt wird – das bessere Signal braucht etwas länger um codiert und decodiert zu werden. Wer DVB-T hat muss sich sogar noch eine weitere Sekunde länger gedulden als der HD-Gucker. Zwischen Satellit ohne HD und analogem Kabel liegen dann schon satte 3 Sekunden. Noch schlimmer wird es für diejenigen mit Kabel digital in HD: Ganze 6 Sekunden liegen zwischen dem eigenem Jubel und dem der Nachbarn. Dabeisein ist eben nicht immer alles.
Internet – Lahm
Die letzten Plätze machen Internetuser, die das Spiel per Stream ansehen. Wer das nicht gerade auf einer einsamen Berghütte fernab der Zivilisation macht kann es sich fast sparen, denn es kann äußerst verwirrend sein wenn überall längst geschrien und gepfiffen wurde und sich auf dem Monitor so gar nichts tut. Die Verzögerung trägt bis zu 30 Sekunden. Schlimmer wird’s nimmer – von wegen! Wer auf sein Smartphone angewiesen ist muss sogar mit längeren Wartezeiten bis zu 40 Sekunden rechnen.