In einem Umspannwerk kommen die Hoffmann Profis eigentlich nicht sehr häufig zum Einsatz. Umspannwerke sind die zentralen Knotenpunkte im Stromnetz. Arbeiten darf dort nur, wer zusätzlich berufliche Kenntnisse erworben hat. Die Fertigkeiten für den Einsatz in einem Netzteam erfordert die Ausbildung zum ‚Geprüften Verteilnetztechniker‘. Eine neue Rechtsvorschrift, die am 28.06.2019 in Kraft getreten ist, schreibt das vor.
Der Fortbildungsberuf ‚Geprüfter Verteilnetztechniker‘ ist an den Aufgaben einer modernen Netzführung ausgerichtet.
Als Grundgesetz für die Arbeit in einem solchen Umspannwerk gelten die bekannten fünf Gebote:
- Freischalten.
- Gegen Wiedereinschalten sichern.
- Spannungsfreiheit feststellen.
- Erden und Kurzschließen.
- Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.
Damit unterscheidet sich die Arbeit in der Verteilnetztechnik durch nichts von den ’normalen‘ alltäglichen Arbeiten eines Hoffmann Profis. Ein im normalen Job stehender Hoffmann Profi muss sich durch einen Lehrgang mit abschließender Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) qualifizieren. Die Befähigung für die Arbeit in der Versorgungssparte ‚Strom‘ ist damit nachgewiesen.
Umspannwerke funktionieren wie Autobahn Auf- und Abfahrten auf die jeweils leistungsfähige oder weniger leistungsfähige Straße.
Um bei dem ‚Straßenbild‘ zu bleiben: Ein Umspannwerk verbindet unterschiedliche Straßen mit unterschiedlichen ‚Fahrgeschwindigkeiten‘ und ‚Fahrzeugdichten‘.
Umspannwerke sind die Schlüssel für ein reibungslos funktionierendes Netz. Nur wenn das Umspannwerk reibungslos arbeitet und damit die verschiedenen Spannungsebenen eines Stromnetzes miteinander verbindet, ist ein sicherer Stromfluss gewährleistet.
Ein Großteil der Umspannwerke sind 110/20-kV-Umspannwerke. Die Spannung wird dort von 110.000 Volt im Hochspannungsnetz auf das Mittelspannungsnetz reduziert. Von da geht es weiter zu den Unterverteilzentren, den Trafostationen.
Wer weiß, dass viele hochempfindliche elektronische Steuerungen am Netz hängen, der versteht auch, dass die Qualität der Versorgung eine große Rolle spielt. Die konstante Spannung ist das wichtigste Qualitätsmerkmal. Nichts darf dafür sorgen, dass die Spannung schwankt. Das kann am Ende beim Verbraucher und vor allem in Industriebetrieben zu schweren Schäden führen.
Zwei bestehende Umspannwerke werden immer durch Hochspannungsleitungen verbunden. Wird ein Netz erweitert, kommt als Endpunkt immer auch ein neues Umspannwerk dazu. Bei solchen Neuinstallationen werden öfter auch die Hoffmann Profis eingespannt. Die Versorger alleine kommen mit diesen Arbeiten schon auf Grund der meist schmalen Personaldecke kaum nach.
Dem Neubau eines Umspannwerkes geht meist auch ein erhöhter Energiebedarf voraus. Die weitere Steigerung alternativer Energiequellen erfordert auch ein dichteres Netz.
Es gibt jedenfalls viel zu tun, um die Abkehr von fossiler Energie zu beschleunigen. Die Hoffmann Profis arbeiten schon lange auf allen Ebenen bei der Energiewende mit.